Mittwoch, 2. März 2016
Die Gutmenschen sind eine Belastung.
Es ist eine große Belastung der aktuellen Flüchtlings-Debatte, dass die, von denen man Vernunft verlangen darf, zugelassen haben, dass das Thema weltanschaulich aufgeblasen wurde: Da standen sich Weltoffenheit und Wagen-burg-Mentalität gegenüber, Willkommenskultur und Identität, Gutmenschelei und Rechtsstandpunkt, Multikulti und Leitkultur, Humanitätsduselei und nüchterner Pragmatismus, Kategorischer Imperativ und wohlverstandenes Eigen-interesse.
Das alles sind Gesichtspunkte von Neigungen, Vorlieben, persönlichen Dogmen und Temperamenten, kurz: Mei-nungen. Um die geht es in der politischen Auseinandersetzung erst ganz am Ende, nämlich wenn die Vernunfturteile ausgeschöpft sind und mit Wissen allein eine Entscheidung nicht herbeizuführen war.
Das ist hier aber noch lange nicht der Fall. Von den unpatriotischen Gartenzwergen, die Deutschland kleinhalten wollen und sich im Mief ihrer Provinz am wohlsten fühlen, war ja groß Argumentieren nicht zu erwarten, die kön-nen nur Gesinnungen bekennen. Doch gerade dazu wurden sie eingeladen und herausgefordert, als am Anfang die Masse der politisch korrrekten Bigotten ihrerseits so ohrenbetäubend mit ihrer Gesinnung prahlen musste; was die vielen Helfer, die wirklich Hand angelegt haben, unverdient kompromittiert hat und die Argumente der politischen Vernunft nachträglich wie verlegene Ausflüchte erscheinen lässt.
Das soll Euch eine Lehre sein! Wenn die Merkel nicht so völlig unverhofft Rückgrat gezeigt hätte, säßen wir ganz schön in der Tinte.
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