Donnerstag, 12. November 2015
Nach dem Grundsätzlichen kommen die Details.
Wenn das Grundsätzliche geklärt und festgestellt ist, darf und soll man in diesem Fall sogar alles weitere pragmatisch diskutieren.
Das Grundsätzliche ist erstens: Wir haben es mit einer Dimension zu tun, die nur von Europa gemeinsam zu bewäl-tigen ist.
Zweitens: Die Wagenburg ist keine Möglichkeit, das Problem zu bewältigen, eher würde sie es verschärfen. Denn sie würde den Zustrom nicht effektiv bremsen können, aber ihr Geist würde nach innen so durchschlagen, dass sie die europäischen Völker auseinandertreibt und den Bestand der Union in Frage stellt.
Es ist also drittens so zu bewältigen, dass man die Flüchtlinge - nicht nur die Bürgerkriegsflüchtlinge aus Syrien, sondern auch die Hungerflüchtlinge aus Afrika - in Europa aufnimmt. Wie das gehen soll, muss das Land vorma-chen, das dafür am ehesten ausgestattet ist, und das sind wir. Sonst hätten die andern jedwede Ausrede, sich zu drücken.
Herr de Maizières, sind Sie anderer Meinung? Ist er nicht, jedenfalls hat er's bisher nicht gesagt.
Und ab da muss alles pragmatisch und wenn nötig im Detail diskutiert werden; und wer mit seiner Meinung an der einen Stelle Recht behält, muss sich selber fragen, ob der Nutzen den Aufwand lohnt. Ein geeigneter Anlass zu Glaubenskriegen ist es nur für Leute, die die Sache scheitern lassen wollen; egal, welcher Richtung sie ansonsten angehören.
Wenn nun ganz unterschiedliche Gesichtspunkte zur Sprache kommen, ist das nicht kakophon, sondern zeigt, dass einstweilen der gesunde Menschenverstand den Ton angibt und nicht Parteirücksichten: So muss es sein.
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