Donnerstag, 22. Dezember 2016

Es muss ein Ruck durch Deutschland gehen.


W. Busch
 
In der heutigen FAZ schreibt die amerikanische Philosophin Susan Neiman heute unter der Überschrift Die Deutschen sollten keine Angst haben über den künftigen Präsidenten Trump. Sie kommt zu diesem Schluss:

Die Ängste über einen möglichen Nato-Austritt [der USA] decken eine noch größere Angst ab: zum ersten Mal seit 70 Jahren ist es klar, dass Deutschland nirgendwo Sicherheit suchen kann – außer bei sich selbst. Trumps Wahl ist nicht nur ein Angriff auf die wichtigsten Werte, die wir haben, wie die Kanzlerin unterstrich, sondern ein Angriff auf die Vernunft schlechthin. Wer heute bei den Großmächten nach Werten und Vernunft sucht, muss nach Deutschland schauen.

So historisch ironisch diese Umkehrung nun ist, so wahr ist sie auch, und davor soll Deutschland keine Angst haben. Siebzig Jahre Aufbau- und Aufarbeitungsarbeit sind nicht vollkommen, aber sie haben schon Früchte getragen. Es ist jetzt an der Zeit, sich von der Vorstellung zu trennen, der große Bruder jenseits des Atlantiks wird uns vor Fehlern schützen. Deutschland ist schon erwachsen genug, um selbst ein Vorbild zu sein. Es muss es nur erkennen.
 
Susan Neiman, 1955 in Atlanta geboren, studierte und promovierte bei John Rawls an der Harvard University. Sie war Professorin für Philosophie an der Yale University und Tel Aviv University bevor sie 2000 Direktorin des Einstein Forums in Potsdam wurde.


Nota. - Da es um die künftige Rolle Deutschlands in der Welt geht, sollte es mich nicht wundern, wenn wir in den kommenden Jahren eine Bremserallianz aus AfD, Pegida, der Linken und einem Teil der Grünen erleben. Sie konkurrieren um dieselben Wähler. 
JE


 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen