Neue Sicht auf das "lange" 19. Jahrhundert
Fortschritt auf breiter Bahn
Willibald Steinmetz erklärt, wie sich Europa zum Maßstab der Zivilisation erhob.
von Jakob Bauer
Europa beginnt in Ägypten. So sah es zumindest Helmuth von Moltke, als er Mitte der 1830er Jahre durch das Osmanische Reich reiste. Für den späteren preußischen Generalfeldmarschall vereinte die Herrschaft des ägyptischen Statthalters Muhammad Ali Pascha zwei Welten: Volkszählungen und Steuern nach europäischem Vorbild hier, Ämterhandel und andere „Laster des Orients“ dort. Erst zusammen ergäben sie eine „noch nie und nirgends erreichte Höhe der Tyrannei“.
Andersherum drang die Welt
im 19. Jahrhundert auch mitten ins geografische Europa. Die Straßen
Berlins bedecke nur ein dünner Firniss von Zivilisation, stichelte der
britische Journalist George Augustus Sala 1864. Darunter liege die reine
„orientalische Barbarei“. Einige Jahrzehnte zuvor kommentierte der
napoleonische Beamte Auguste Creuzé de Lesser, Europa ende in Neapel,
„und zwar schlecht. Kalabrien, Sizilien und der ganze Rest ist Afrika“.
Europa als Zentrum und Peripherie
Europa zwischen Pyramiden, der Orient auf dem Ku’damm? Für die Menschen des 19. Jahrhunderts war der Begriff „Europa“ weit mehr als eine geografische Konvention. Sie verstanden Europa „immer auch als kulturelles und politisches Gebilde“, schreibt der Historiker Willibald Steinmetz in seinem neuen Überblickswerk „Europa im 19. Jahrhundert“. „Sobald von ‚Europa’ als Sammelpunkt bestimmter materieller und zivilisatorischer Standards die Rede war, hatten die Zeitgenossen des 19. Jahrhunderts nicht das Bild eines umgrenzten Flächenraums, sondern ein Modell von Zentrum und Peripherie vor Augen. Es hing vom eigenen Standpunkt ab, wo jeweils die Übergänge, Randzonen und Außenposten lokalisiert wurden.“ Die Europäer entwickelten eine mentale Landkarte, die den Raum einer chronologisch-normativen Ordnung unterwarf. Gebiete – und die dort lebenden Menschen – galten ihnen nun als „fortschrittlich“ oder „rückschrittlich“, „zeitgemäß“ oder „zurückgeblieben“, „modern“ oder „archaisch“.
Wie ist das 19. Jahrhundert eingegrenzt?
Die Anwesenheit von Differenz lässt sich empirisch belegen, ihre Wahrnehmung und Artikulation bleibt Entscheidung des Betrachters. Mit dieser Grundthese beginnt Steinmetz seine gut 650 Seiten starke Studie. „Europa im 19. Jahrhundert“ ist der neueste Teil der Reihe „Neue Fischer Weltgeschichte“, die seit 2012 als Nachfolgerin der „Fischer Weltgeschichte“ erscheint.
Doch was ist überhaupt das 19. Jahrhundert? Die Zäsuren rund um das 19. Jahrhundert haben Historiker lange aus der politischen Geschichte (West-)Europas abgeleitet. Kandidaten waren die Französische Revolution (1789) oder Napoleons Staatsstreich (1799) auf der einen, Beginn des ersten Weltkriegs (1914), Kriegseintritt der USA und Sturz der Zarenfamilie (1917) beziehungsweise Kriegsende (1918) auf der anderen Seite.
Steinmetz, so verkündet er in der Einleitung, will sie alle nicht. Statt seine Geschichte einzelnen „Ereignissen der hohen Politik“ unterzuordnen, spricht er lieber von „Schwellenzeiten“, Zeitabschnitten, in denen sich auf verschiedenen Gebieten besonders viel und besonders schnell änderte. Ein ehrenwertes Anliegen, richten sich historische Entwicklungen üblicherweise nicht nach Sekundenzeiger und Kalenderblatt. So neu, wie Steinmetz es darstellt, ist der Prozessgedanke freilich nicht.
Der tatsächliche Umschwung setzt um 1800 ein
„Schwellen“ findet Steinmetz dann auch für 1800 wie 1900. „Epochemachend“ für erstere sei vor allem die Folge der „atlantischen Revolutionen“. Die Proklamation der universalen Menschen- und Bürgerrechte in Amerika und Frankreich habe „Verheißungen und Bezugspunkte“ in die Welt gesetzt, „an denen sich Regierende, nicht nur in Europa, aber vor allem dort, das 19. Jahrhundert hindurch und bis weit ins 20. Jahrhundert messen lassen mussten“. Industrialisierung (Eric Hobsbawm) und imperiale Ausdehnung (Christopher Bayly) sieht Steinmetz zu dieser Zeit allenfalls als europäische Randphänomene. Um 1900 betont er eine „Entdeckung“ und Normierung der breiten Bevölkerung durch gesellschaftliche Eliten, Technisierung, Traditionschaos. Insgesamt sind das für Steinmetz aber eher „Steigerungen, Beschleunigungen und räumlich-soziale Ausdehnung von Prozessen (...), deren Beginn sich auf die Jahrzehnte um 1800 (...) datieren“ lässt.
Die „Schwellenzeiten“ bilden nicht nur den theoretischen Rahmen von Steinmetz’ „Europa im 19. Jahrhundert“. Der Historiker verarbeitet sie auch im Aufbau des Buches, in dem er das „Schwellenzeit“-Konzept mit einem gesellschaftsgeschichtlichen Rahmen verbindet. Dazu teilt Steinmetz das 19. Jahrhundert in eine erste (Kapitel II) und eine zweite Hälfte (IV). Beide analysiert er separat nach den Grundkategorien Wirtschaft, Gesellschaft, Kultur und Politik. Das gesellschaftsgeschichtliche Untersuchungsraster ist eine Vorgabe der Herausgeber von Fischers „Neuer Weltgeschichte“. Mit jeweils gut 200 Seiten stellen sie den Hauptteil des Buches.
Das Bürgertum als neue Kraft
Vor, zwischen und hinter dem zweiten und vierten Kapitel setzt Steinmetz drei kleinere „Schwellenzeit-Kapitel“. Das ist eine nette Idee, gerät in der Praxis aber doch wieder arg traditionell: ein kurzer Abriss über Napoleon und napoleonische Kriege (I), Revolution und Reaktion zur Mitte des Jahrhunderts (III), schließlich „Rückblicke und Ausblicke“ (V). Vom eingangs formulierten Anspruch, der Ordnungsstiftung durch „Ereignisse der hohen Politik“ zu widerstehen, spürt man hier nur noch wenig.
„Europa im 19. Jahrhundert“ ist über weite Strecken eine profunde, flüssig geschriebene Abhandlung des Erwarteten. In der ersten Hälfte lässt Steinmetz das Bürgertum als neue Kraft zwischen Landbevölkerung und Adel erstarken, betont die je nach Land und Region ganz unterschiedlichen Geschwindigkeiten, in der sich technische Errungenschaften wie Webstuhl und Eisenbahn verbreiteten.
Nach der Revolution entwickeln sich dann die ersten Unternehmen zum Global Player, Kunst und Kultur spalten sich in unverständliche Avantgarde und belächelte „Massenkultur“. Auch Frauen, Juden und Sinti fordern nun Freiheit und Gleichheit. An einigen Stellen weitet Steinmetz den Fokus seiner „Weltgeschichte Europas“ auch auf weltweite Verknüpfungen. Meist bleibt die Darstellung aber in einem konventionell-eurozentrischen Rahmen.
Ein Jahrhundert der Dynamik
Spannend, weil für eine „Geschichte für Laien“ eher ungewöhnlich, sind die begriffsgeschichtlichen Akzente. Steinmetz zitiert die einschlägigen „Sattelzeit“-Thesen seines Doktorvaters Reinhart Koselleck: Gott war tot, die Geschichte galt den Eliten des 18. und frühen 19. Jahrhunderts zunehmend als menschengemacht. Zukunft wurde so form- und bestimmbar. Das hatte sprachliche Konsequenzen. „Freiheit“ galt nun nicht mehr als Privileg, das ein Fürst einer Gruppe von Untertanen verlieh, sondern als Recht, das dem Individuum zustand und gegenüber Gesellschaft und Staat eingefordert werden konnte.
„So entstand seit etwa 1800 ein zirkulärer Prozess wechselseitiger Verstärkung verzeitlichter Begriffe, zukunftsgerichteter Handlungen und entsprechend umgebauter Strukturen, ein Prozess, der die außerordentliche Dynamik Europas im gesamten 19. Jahrhundert wesentlich bestimmte.“ Europa veränderte sich, aber die Veränderung war ambivalent. Unter der Flagge von Freiheit und Gleichheit eroberten sich immer mehr Menschen gesellschaftliche Macht und Repräsentanz.
Anpassen oder ausschließen
Gleichzeitig vertieften und systematisierten sich die sozialen Ausschlüsse. Der männliche, heterosexuelle und christliche Staatsbürger stilisierte sich selbst als exklusive Norm. Wer nicht dazu passen konnte oder wollte, hatte schlechte Chancen – auch über erste Emanzipationserfolge hinaus. So gelang es Frauen im letzten Drittel des Jahrhunderts zwar, in einzelnen Berufen Fuß zu fassen. Die Dienerinnen, Lehrerinnen, Krankenschwestern waren in diesen Sparten dann aber schnell unter sich, schlechtere Bezahlung und inhaltliche Abwertung inklusive. Steinmetz zeigt: Auch das „Gender Pay Gap“ ist ein Erbe des 19. Jahrhunderts.
Willibald Steinmetz: Europa im 19. Jahrhundert. Neue Fischer Weltgeschichte, Band 6. S. Fischer Verlag, Frankfurt/Main 2019. 786 S., 78 €.
Nota. - Während des 'langen' neunzehnten Jahrhunderts entwickelte sich Europa zum Nabel der Welt - indem es den Weltmarkt schuf. Dann kam der Weltkrieg, der Weltmarkt zerfiel, es wurde die Epoche der Weltrevolution. Sie ist misslungen, eine neue Weltordnung kam nicht zu Stande; stattdessen Kalter Krieg, "Wettbewerb der Systeme" und Ausbildung einer Dritten Welt. Und wieder keine neue Ordnung. Ein prekärer Status quo und neuer Anfang.
JE
Europa als Zentrum und Peripherie
Europa zwischen Pyramiden, der Orient auf dem Ku’damm? Für die Menschen des 19. Jahrhunderts war der Begriff „Europa“ weit mehr als eine geografische Konvention. Sie verstanden Europa „immer auch als kulturelles und politisches Gebilde“, schreibt der Historiker Willibald Steinmetz in seinem neuen Überblickswerk „Europa im 19. Jahrhundert“. „Sobald von ‚Europa’ als Sammelpunkt bestimmter materieller und zivilisatorischer Standards die Rede war, hatten die Zeitgenossen des 19. Jahrhunderts nicht das Bild eines umgrenzten Flächenraums, sondern ein Modell von Zentrum und Peripherie vor Augen. Es hing vom eigenen Standpunkt ab, wo jeweils die Übergänge, Randzonen und Außenposten lokalisiert wurden.“ Die Europäer entwickelten eine mentale Landkarte, die den Raum einer chronologisch-normativen Ordnung unterwarf. Gebiete – und die dort lebenden Menschen – galten ihnen nun als „fortschrittlich“ oder „rückschrittlich“, „zeitgemäß“ oder „zurückgeblieben“, „modern“ oder „archaisch“.
Wie ist das 19. Jahrhundert eingegrenzt?
Die Anwesenheit von Differenz lässt sich empirisch belegen, ihre Wahrnehmung und Artikulation bleibt Entscheidung des Betrachters. Mit dieser Grundthese beginnt Steinmetz seine gut 650 Seiten starke Studie. „Europa im 19. Jahrhundert“ ist der neueste Teil der Reihe „Neue Fischer Weltgeschichte“, die seit 2012 als Nachfolgerin der „Fischer Weltgeschichte“ erscheint.
Doch was ist überhaupt das 19. Jahrhundert? Die Zäsuren rund um das 19. Jahrhundert haben Historiker lange aus der politischen Geschichte (West-)Europas abgeleitet. Kandidaten waren die Französische Revolution (1789) oder Napoleons Staatsstreich (1799) auf der einen, Beginn des ersten Weltkriegs (1914), Kriegseintritt der USA und Sturz der Zarenfamilie (1917) beziehungsweise Kriegsende (1918) auf der anderen Seite.
Steinmetz, so verkündet er in der Einleitung, will sie alle nicht. Statt seine Geschichte einzelnen „Ereignissen der hohen Politik“ unterzuordnen, spricht er lieber von „Schwellenzeiten“, Zeitabschnitten, in denen sich auf verschiedenen Gebieten besonders viel und besonders schnell änderte. Ein ehrenwertes Anliegen, richten sich historische Entwicklungen üblicherweise nicht nach Sekundenzeiger und Kalenderblatt. So neu, wie Steinmetz es darstellt, ist der Prozessgedanke freilich nicht.
Der tatsächliche Umschwung setzt um 1800 ein
„Schwellen“ findet Steinmetz dann auch für 1800 wie 1900. „Epochemachend“ für erstere sei vor allem die Folge der „atlantischen Revolutionen“. Die Proklamation der universalen Menschen- und Bürgerrechte in Amerika und Frankreich habe „Verheißungen und Bezugspunkte“ in die Welt gesetzt, „an denen sich Regierende, nicht nur in Europa, aber vor allem dort, das 19. Jahrhundert hindurch und bis weit ins 20. Jahrhundert messen lassen mussten“. Industrialisierung (Eric Hobsbawm) und imperiale Ausdehnung (Christopher Bayly) sieht Steinmetz zu dieser Zeit allenfalls als europäische Randphänomene. Um 1900 betont er eine „Entdeckung“ und Normierung der breiten Bevölkerung durch gesellschaftliche Eliten, Technisierung, Traditionschaos. Insgesamt sind das für Steinmetz aber eher „Steigerungen, Beschleunigungen und räumlich-soziale Ausdehnung von Prozessen (...), deren Beginn sich auf die Jahrzehnte um 1800 (...) datieren“ lässt.
Die „Schwellenzeiten“ bilden nicht nur den theoretischen Rahmen von Steinmetz’ „Europa im 19. Jahrhundert“. Der Historiker verarbeitet sie auch im Aufbau des Buches, in dem er das „Schwellenzeit“-Konzept mit einem gesellschaftsgeschichtlichen Rahmen verbindet. Dazu teilt Steinmetz das 19. Jahrhundert in eine erste (Kapitel II) und eine zweite Hälfte (IV). Beide analysiert er separat nach den Grundkategorien Wirtschaft, Gesellschaft, Kultur und Politik. Das gesellschaftsgeschichtliche Untersuchungsraster ist eine Vorgabe der Herausgeber von Fischers „Neuer Weltgeschichte“. Mit jeweils gut 200 Seiten stellen sie den Hauptteil des Buches.
Das Bürgertum als neue Kraft
Vor, zwischen und hinter dem zweiten und vierten Kapitel setzt Steinmetz drei kleinere „Schwellenzeit-Kapitel“. Das ist eine nette Idee, gerät in der Praxis aber doch wieder arg traditionell: ein kurzer Abriss über Napoleon und napoleonische Kriege (I), Revolution und Reaktion zur Mitte des Jahrhunderts (III), schließlich „Rückblicke und Ausblicke“ (V). Vom eingangs formulierten Anspruch, der Ordnungsstiftung durch „Ereignisse der hohen Politik“ zu widerstehen, spürt man hier nur noch wenig.
„Europa im 19. Jahrhundert“ ist über weite Strecken eine profunde, flüssig geschriebene Abhandlung des Erwarteten. In der ersten Hälfte lässt Steinmetz das Bürgertum als neue Kraft zwischen Landbevölkerung und Adel erstarken, betont die je nach Land und Region ganz unterschiedlichen Geschwindigkeiten, in der sich technische Errungenschaften wie Webstuhl und Eisenbahn verbreiteten.
Nach der Revolution entwickeln sich dann die ersten Unternehmen zum Global Player, Kunst und Kultur spalten sich in unverständliche Avantgarde und belächelte „Massenkultur“. Auch Frauen, Juden und Sinti fordern nun Freiheit und Gleichheit. An einigen Stellen weitet Steinmetz den Fokus seiner „Weltgeschichte Europas“ auch auf weltweite Verknüpfungen. Meist bleibt die Darstellung aber in einem konventionell-eurozentrischen Rahmen.
Ein Jahrhundert der Dynamik
Spannend, weil für eine „Geschichte für Laien“ eher ungewöhnlich, sind die begriffsgeschichtlichen Akzente. Steinmetz zitiert die einschlägigen „Sattelzeit“-Thesen seines Doktorvaters Reinhart Koselleck: Gott war tot, die Geschichte galt den Eliten des 18. und frühen 19. Jahrhunderts zunehmend als menschengemacht. Zukunft wurde so form- und bestimmbar. Das hatte sprachliche Konsequenzen. „Freiheit“ galt nun nicht mehr als Privileg, das ein Fürst einer Gruppe von Untertanen verlieh, sondern als Recht, das dem Individuum zustand und gegenüber Gesellschaft und Staat eingefordert werden konnte.
„So entstand seit etwa 1800 ein zirkulärer Prozess wechselseitiger Verstärkung verzeitlichter Begriffe, zukunftsgerichteter Handlungen und entsprechend umgebauter Strukturen, ein Prozess, der die außerordentliche Dynamik Europas im gesamten 19. Jahrhundert wesentlich bestimmte.“ Europa veränderte sich, aber die Veränderung war ambivalent. Unter der Flagge von Freiheit und Gleichheit eroberten sich immer mehr Menschen gesellschaftliche Macht und Repräsentanz.
Anpassen oder ausschließen
Gleichzeitig vertieften und systematisierten sich die sozialen Ausschlüsse. Der männliche, heterosexuelle und christliche Staatsbürger stilisierte sich selbst als exklusive Norm. Wer nicht dazu passen konnte oder wollte, hatte schlechte Chancen – auch über erste Emanzipationserfolge hinaus. So gelang es Frauen im letzten Drittel des Jahrhunderts zwar, in einzelnen Berufen Fuß zu fassen. Die Dienerinnen, Lehrerinnen, Krankenschwestern waren in diesen Sparten dann aber schnell unter sich, schlechtere Bezahlung und inhaltliche Abwertung inklusive. Steinmetz zeigt: Auch das „Gender Pay Gap“ ist ein Erbe des 19. Jahrhunderts.
Willibald Steinmetz: Europa im 19. Jahrhundert. Neue Fischer Weltgeschichte, Band 6. S. Fischer Verlag, Frankfurt/Main 2019. 786 S., 78 €.
Nota. - Während des 'langen' neunzehnten Jahrhunderts entwickelte sich Europa zum Nabel der Welt - indem es den Weltmarkt schuf. Dann kam der Weltkrieg, der Weltmarkt zerfiel, es wurde die Epoche der Weltrevolution. Sie ist misslungen, eine neue Weltordnung kam nicht zu Stande; stattdessen Kalter Krieg, "Wettbewerb der Systeme" und Ausbildung einer Dritten Welt. Und wieder keine neue Ordnung. Ein prekärer Status quo und neuer Anfang.
JE
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