Samstag, 25. Juli 2020

Kann man Wichtigtuerei verbieten?

Hodler

Nach den wirtschaftlichen Interessen der nordstaatlichen Industriellen war der Roman Onkel Toms Hütte von Harriet Beecher-Stowe sicherlich der zweitwichtigste Anlass zur Abschaffung der Sklaverei in den USA. Ihm zu Ehren wur-de in Berlin-Zehlendorf erst ein Straße und dann der dortige U-Bahnhof benannt - weil im Voksmund ein dortiges Ausflugslokal so hieß.

Alan Posener schriebt dazu vorgestern in der Welt:

"Warum haben über 12.000 Leute eine Onlinepetition für die Umbenennung von Bahnhof, Straße und Viertel un-terschrieben? Initiator ist der Basketballspieler Moses Pölking. Der Begriff Onkel Tom bezeichne insbesondere in der afroamerikanischen Community einen Schwarzen, der sich anpasst, sich den Weißen anbiedert, sich selbst aufgibt, sagte Pölking der WELT. Deswegen sei er rassistisch.

Ähm, nein. Gerade deshalb ist der Begriff nicht rassistisch. Wenn ein radikaler schwarzer Bürgerrechtler wie Malcom X einen weniger radikalen schwarzen Bürgerrechtler wie Martin Luther King als Onkel Tom beschimpft, so ist das eine Sache innerhalb der afroamerikanischen Community."

Wichtigtuerei kann leider nicht verboten werden, so wenig wie Dummheit. Aber ächten, ihr Woken, öffentlich ächten kann man sie so gut wie alle Art von wrongthink


Man muss nur endlich damit anfangen. 


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