aus Süddeutsche.de, 13. 3. 2018
...Tellkamp hatte im Dresdener Kulturpalast am Donnerstag behauptet, 95
Prozent der Flüchtlinge seien in die Sozialsysteme "eingewandert". Der
Suhrkamp-Verlag, der beide Autoren herausbringt, hatte sich daraufhin
von Tellkamp distanziert.
Was von Tellkamps "Trumpfkarte", nämlich dieser Behauptung, zu halten
sei, fragt Grünbein: "Dass es ein Privileg ist, Deutscher zu sein?"
Dieselben Leute, die in die "Sozialsysteme des Westens" eingewandert
seien, also die Ostdeutschen, "beklagen sich heute über den Zuzug aus
anderen Erdteilen". Ihn erinnere dies sehr an die Mitläufer der
Montagsdemos in der DDR: "Als es kein Risiko mehr war, auf die Straße zu
gehen, waren sie plötzlich alle dabei - und marschierten dem
Begrüßungsgeld entgegen." ...
Nota. - Und natürlich hat Tellkamp das Recht, seine Meinung zu sagen, ob am Biertisch oder im Fernsehen. Ein Verlag, der zu den außerliterarischen Auftritten seiner Autoren Stellung nimmt, empfiehlt sich damit nicht bei Lesern mit einem Hang zu 'Büchern über der Linie'.
JE
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