Samstag, 3. März 2018

Nach euch die Sintflut.


John Martin, 1834

Es gäbe keinen Plan B - wenn die Abstimmung schief läuft, kämen nur Neuwahlen in Frage, 'verlautet aus der SPD-Spitze'. Wenn sie schon untergehen, wollen sie wenigstens die CDU mitnehmen. Denn untergehen werden sie. Bei Neuwahlen sowieso. Aber da wird auch die CDU weiter Federn lassen, nämlich an die AfD. Ist das für die Genossen das kleinere Übel?

Bei einer Merkel-Minderheitsregierung verlieren sie nämlich erst recht, sie würden für nichts und von niemandem gebraucht, die eigenen Abgeordneten würden schauen, ob sie nicht anderswo Land gewinnen können.
* Und Angela Merkel könnte jetzt endlich ihren eigenen Laden auf Vordermann bringen, denn dort säßen dann alle auf glühenden Kohlen. Und das könnte buchstäblich das Ende der SPD bedeuten.

Wo steht geschrieben, dass es in Deutschland "eine rechte und eine linke Volkspartei" geben müsse? In der Offen- barung Johannis? Links und Rechts hatten Sinn, solange die Revolution eine denkbare Lösung war. Linker war man, je näher man an ihr dran war, rechter war man, je rücksichtsloser man sie bekämpfte. Aber seit bald dreißig Jahren ist diese Lösung nicht mehr denkbar. Die einzige Revolution, die uns blüht, ist die digitale, und bei der hat man keine Wahl. Man muss da durch, man kann bestenfalls bestimmen, wie man sie beherrschen kann oder will.

Das ist ein Programm der Mitte, wo es nicht über das Ob, sondern nur über die Modalitäten zu streiten gibt. Da wird man sich immer wieder mal Mehrheiten an den Rändern zusammensuchen müssen, bei den Vertretern der Zurückgebliebenen und den Vertretern von Partikularinteressen, was weitgehend dasselbe ist.

Mit andern Worten, eine erweiterte CDU reicht, eine Sozialdemokratie braucht keiner mehr.

Das ist es, was ihnen am meisten bangemacht; zu Recht.



*) Jede Abstimmung würfe die Frage auf: Darf die Regierung scheitern, ohne dass eine andere in Sicht ist?

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