Sonntag, 4. März 2018

Galgenfrist.


 
Wäre das Mitgliedervotum für die Koalition nur hauchdünn ausgefallen, wäre das die allerschlechteste Variante ge- wesen. Die SPD hätte in der Regierung Opposition gemacht und baldige Neuwahlen wären unvermeidlich gewor- den - mit verheerendem Ergebnis für beide Parteien. Bei einer Ablehnung wäre die angeblich von Merkel so verab- scheute Minderheitsregierung am wahrscheinlichsten gewesen und hätte manche Chance eröffnet; die SPD hätte sie ruiniert.

Jetzt ist die SPD in einer Lage, wo sie Frau Merkel an Konstruktivität tagtäglich überbieten muss. Sie hat mithilfe des drohenden Mitgliedervotums mehr Ministerposten ergattert, als ihr eigentlich zustanden, und hat einen Vertrag be- kommen, an dem sie nicht mäkeln kann. In den Augen der Wähler rehabilitieren kann sie sich jetzt nur als Angela Merkels Musterknäbin. Dass ihr das auf die Dauer nützt, kann man bezweifeln. Doch ist es immernoch des Beste, was ihr in dieser Situation passieren konnte. 


Die nächst Bananenschale liegt allerdings schon auf dem Pflaster: Sie muss das Außenministerium besetzen. 




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