Mit einer Ampelkoalition würde die FDP sich selber Handschellen anlegen. Sie wäre von vornherein auf die Rolle einer Opposition innerhalb der Regierung festgelegt und würde außen als Bremsklotz wahrgenommen. Sie könnte sich allenfalls in den beständigen Personalquerelen profilieren, die zwischen den beiden andern, die allzugut zueinander passen, unvermeidlich sind.
In einer schwarz-grün-gelben Konstellation wären die beiden Größeren immer wieder auf die Vermittlerdienste der FDP angewiesen - während sie selber endlich glaubhaft machen könnte und müsste, dass sie ein liberale Kraft ist. Da hätten alle was von.
Den Grünen könnte es nicht genehm sein, in einer Ampel immer auf die FDP angewiesen zu sein, wenn sie gegen die Genossen mal was durchsetzen wollen. Mit den Genossen würden sie viel mehr durchsetzen können, das stimmt, aber es wäre niemals klar, auf wessen Kappe es geht.
Das würde bei Schwarz-Grün-Gelb deutlicher. Was aber für das Land entscheidend ist: Bei Schwarz-Grün-Gelb kämen wirkliche Gegensätze zur Verhandlung, und wenn nach den Tur-bulenzen der Kanzlerinnendämmerung eine neue Normalität gefunden werden soll, bleibt ihnen nix übrig, als die Gegensätze auszutragen und in eine Sachsynthese zu überführen, statt sie bis nächstesmal unter den Teppich zu kehren. Will sagen, man wird Lösungen finden müs-sen statt Kompromisse, und dazu müsste man über die Wahlperiode hinausschauen.
Mit andern Worten, wenn nach der Merkel-Ära nicht geflickschustert, sondern ein neues Ka-pitel eröffnet werden soll, stehen nicht zwei Koalitionen zur Wahl.
Zwar hieß es die letzten Monate, ein Weiterso dürfe es nicht geben; aber im Hinterkopf immer der Zusatz: doch für mich soll sich nichts ändern. Damit muss auch optisch Schluss gemacht werden.
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