Dass in der CDU kein Stein auf dem andern bleiben wird, darf man annehmen. Und zwar so-wohl, wenn sie sich unter Laschet gesundzuschrumpfen vermag, als erst recht, wenn nicht; denn dann verfliegt sie in alle Winde.
Würde Scholz Kanzler, dann kehrten alle Genossen, die sich im Lauf des vergangenen Jahres schon nach was Soliderem umgesehen hatten, rasch an die Fleischtöpfe zurück, doch das wür-de ein Strohfeuer. Diese Partei ist eine Wüste, und da gehört sie hin.
Die - ja man möchte fast sagen: historische - Gegenwartsaufgabe in Deutschland ist, ich pre-dige es seit Jahren, eine offensive Konzentration in der Mitte: eine Mitte, die nicht in die Lük-ken versickert, die die Flügel unbesetzt ließen, sondern die Richtung vorgibt, an der sich die Ränder orientieren müssen. So besehen ist das gestrige Ergebnis das zweit- oder wenigstens drittbeste, das man sich wünschen konnte. Mehr war eben nicht drin.
Und die zu erwartende Zukunftskoalition, wie Laschet sie nennt - kann die bei den unver-meidlichen Turbulenzen den Platz, den Merkel uns in der Welt geschaffen hat, ausfüllen?
Ja, grade deretwegen. Denn da wird ihnen gar nichts anderes übrigbleiben, als immer wieder mal über ihre Schatten zu springen. Gestern Abend hat keiner von ihnen das Maul aufgerissen, und das ist schonmal ein gutes Zeichen.
Ach, übrigens: Um die Wahl zu gewinnen, war Söder vielleicht besser geeignet als Laschet. Aber um eine konfliktträchtige Koalition zu führen (sic) sicher nicht. Kaum auch Scholz.
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