Donnerstag, 7. Januar 2016

Nur wer sich seiner selbst gewiss ist, muss die Andersheit der Andern nicht scheuen.



Die deutsche Flüchtlingspolitik und die Ereignisse am Kölner Hauptbahnhof sind zwei Paar Schuhe. Ein sachlicher Zusammenhang besteht natürlich, wenn es sich um arabischsprachige Männer islamischer Konfession handelt. Aber dass es sich um arabische Muslime handelt, ist bei den Flüchtlingen nicht wesentlich, wohl aber bei den andern.

Es ist ganz falsch, die pp. Willkommenskultur als einen fernen Nachhall der weiland multikulturellen Gesellschaft darzu-stellen. Wäre sie das, könnte man den "Identitären" von AfD und Pegida kaum was Plausibles entgegensetzen (wo bleibt eigentlich Thilo Sarrazin?). Es geht in der Flüchtlingsfrage im Gegenteil darum, die abendländische Identität der deutschen Kultur zur Geltung zu bringen. Die westliche Kultur ist universalistisch, die westliche Kultur hat die All-gemeinen Menschenrechte verkündet, die westliche Kultur trennt persönliche Glaubensbekenntnisse von öffent-licher Ordnung und ächtet alle Diskriminierung aufgrund von Hautfarbe oder Geschlecht. Mit einem Wort: die westliche Kultur hat den Rechtsstaat begründet.


Die westliche Kultur ist nicht selbstverständlich, sie wurde und wird immer wieder bedroht, und darum ist es immer wieder notwendig, sie kämpferisch zu behaupten. Gegen so schönes altes Volksbrauchtum wie Ehrenmorde und Stei-nigungen von Ehebrecherinnen ebenso wie gegen selbstgefällige, ressentimentgeladene, vergangenheitsselige Spieß-bürger.


Es war und bleibt richtig, für die Flüchtlinge die Grenzen zu öffnen, wir schaffen das; und es ist richtig – manche sehen es jetzt erst ein –, den Rechtsstaat stark zu machen. Denn nur, wer sich seiner selbst gewiss ist, muss die An-dersheit der Andern nicht scheuen.




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