Lisa Eckart wird vom Literaturfestival in Hamburg ausgeladen - wegen Sicherheitsbedenken, mit der Begründung es "könnte im linken Viertel Proteste geben". Was für ein Skandal! Der Protestmob auf der Straße entscheidet also darüber, wer hier bei uns seine Kunst ausüben darf.
Wir müssen nun endlich darüber diskutieren, was Freiheit der Rede heute noch bedeutet. Wer Lisa Eckart Antisemitismus vorwirft, muss entweder geistesgestört sein oder böswillig. Ich fürchte, bei einigen ist es eine Mischung aus beidem.
Sie steht als Künstlerin mit einer verstörenden Kunstfigur auf der Bühne, die eine Performance abliefert, die an Relevanz und Irritation nichts zu wünschen übrig lässt. Der Künstlerin Lisa Eckart ist Antisemitismus völlig fremd. Die Anschuldigung ist eine lächerliche Diffamierung.
Der linke und der rechte Mob wünscht sich offenbar nun eine Kunst, die linientreu den eigenen Ideologien folgt. Wer da nicht reinpasst, wird mundtot gemacht. Das Auftrittsverbot ist eine klare Entscheidung gegen die künstlerische Freiheit. Die fadenscheinige Begründung Antisemitismus soll das Ganze moralisch untermauern. Aber Lisa Eckart ist keine Antisemitin. Sie ist nur nicht links genug. Der Vorwurf des Antisemitismus ist lediglich der perfide Versuch, eine politisch verdächtig eigenständig denkende Person zu diskreditieren.
Nun schreckt man heute selbst vor totalitären Maßnahmen wie einem Auftrittsverbot nicht mehr zurück. Dem muss entgegengesteuert werden. Die Absage macht mich fassungslos.
„Die DFG bedauert es ausdrücklich, das Statement von Dieter Nuhr vorschnell von der Internetseite der Online-Aktion #für das Wissen herunter genommen zu haben. Herr Nuhr ist eine Person, die mitten in unserer Gesellschaft steht und sich zu Wissenschaft und rationalem Diskurs bekennt. Auch wenn seine Pointiertheit als Satiriker für manchen irritierend sein mag, so ist gerade eine Institution wie die DFG der Freiheit des Denkens auf Basis der Aufklärung verpflichtet. Wir haben den Beitrag daher wiederaufgenommen. Die Diskussion um den Beitrag verdeutlicht exemplarisch die Entwicklungen, die aktuell viele öffentliche Diskussionen um die Wissenschaft kennzeichnen.“
Weiter betonte die DFG in ihrer Erklärung, es habe sich in der Gesellschaft eine Debattenkultur entwickelt, in der „oft nicht das sachliche und stärkere Argument“ zähle, sondern „immer häufiger vorschnell geurteilt und verurteilt“ werde. An die Stelle des gemeinsamen Dialogs trete zunehmend „polarisierte und polarisierende Auseinandersetzung“, eine aus Sicht der DFG bedenkliche Entwicklung, die sich besonders auch im Umgang mit der Wissenschaft abzeichne. Deshalb wolle man eine „intensive Auseinandersetzung“ mit der Debattenkultur rund um die Wissenschaft anstoßen. Man stehe für Meinungsvielfalt und Meinungsfreiheit.
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