Man musste erwarten, sie würde um Stimmen zu kratzen nach allen Seiten liebäugeln und noch weniger Profil zei- gen als sonst schon. Dann hat sie doch noch klargestellt, wofür sie ist und wogegen. Sie hat keine Gräben über- brückt, sondern auf den vorhandenen Graben mit dem Finger gezeigt. Das war mehr, als viele und ich erwartet haben. Es war auch mathematisches Kalkül dabei, aber es war knapp und hätte ins Auge gehen können. Vielleicht war es also mehr als das.
Nehmen wir an, sie will ihr Wort halten. Und hoffen wir, dass sie das Zeug dazu hat und Frau Merkel ihr fest unter die Arme geift. Immerhin hat sie gezeigt, wo man die Mehrheiten suchen muss und auf wen man nicht mehr zu zäh- len braucht.
Auf jeden Fall hat es nicht nur in Europa, sondern gerade bei uns ein besonderes Gewicht, dass Deutschland sich in qualitativ neuer Weise in Europa verstrickt hat. Das muss auch repräsentiert werden, und das kann von der Leyen sicher besser als Manfred Weber. Wenn sie's damit mal nicht übertreibt, dazu neigt sie nämlich.
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