Wird das Web zum Staat? Konferenz in Berlin über Ökonomie der Kommunikation
Norbert Doktor
Pressestelle
Hochschule Magdeburg-Stendal
30.10.2013 11:08
Magdeburg/Berlin. Die Hochschule Magdeburg Stendal lädt zu einer Konferenz mit dem Titel „Ökonomie der Kommunikation – Kommunikation in Wirtschaftskreisläufen“ ein. Sie findet am 8. November 2013 in der Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt beim Bund in Berlin statt. Anmeldungen sind noch möglich.
In nur 20 Jahren haben Web- und Internet-Technologien die vierte industrielle Revolution in Gang gesetzt, die derzeit Wirtschaft und Gesellschaft massiv umwälzt. Digitalisierung und mobile Technik beschleunigen besonders die Kommunikation und erlauben die Beherrschung immer komplexerer Wertschöpfungsketten, die Unternehmens- und Ländergrenzen längst überschritten haben. Big Data, Clustering und semantische Techniken liefern eine neue Präzision in der Analyse der riesigen Datenspuren elektronischer Kommunikation. Wenn Staaten immer weniger Einfluss auf die globalisierten digitalen Märkte ausüben können, muss dann das Kommunikationsmedium Internet ein eigenes, einheitliches Rechts- und Wirtschaftssystem erhalten? Wird das Web vielleicht eines Tages zum Staat? Wer wird es kontrollieren? Wie wird die Gewaltenteilung aussehen?
Prof. Dr. Michael Herzog vom Fachbereich Wirtschaft der Hochschule Magdeburg-Stendal beschreibt die Hauptfragestellung der Konferenz: „Mit welchen Technologien kann die digitale Wirtschaft zu mehr Nachhaltigkeit beitragen? Digitale Kommunikationskanäle bieten erhebliche Potentiale im zwischenbetrieblichen Informationsaustausch, aber erlauben sie eine qualitativ bessere Verständigung? Soziale Medien verdrängen andere digitale Kommunikationssysteme. Aber bieten sie tatsächlich effektivere Informationsstrukturen?“
Der Professor für Wirtschaftsinformatik verfolgt das mittelfristige Ziel, eine Forschungsagenda zusammenzutragen, um eine Förderlinie des BMWi oder BMBF zu initiieren: „Ich sehe großes Potential bei den virtuellen Marktplätzen (Stichwort Emissionshandel), beim CrowdFunding und in lokal-digital verknüpften Tausch-Währungen. Dazu gibt es noch wenige große Projekte und kaum volkswirtschaftliche Forschung. Schneller Datenaustausch, unmittelbare Kommunikation und virtuelle Marktpräsenz erweisen sich als wesentliche Erfolgsfaktoren im wirtschaftlichen Wettbewerb. Unsere Studien zeigen deutlich, dass Unternehmen, die in digitale Wertschöpfung und Kommunikation investieren, erfolgreicher am Markt bestehen und höheres Wachstum generieren.”
Die Konferenz findet statt am 8. November 2013 in Berlin, Landesvertretung Sachsen-Anhalt, Luisenstraße 18. Partner der Konferenz sind neben der Alcatel-Lucent Stiftung für Kommunikationsforschung, Stiftungsverbundkolleg Berlin auch die Gesellschaft für Informatik (GI), Fachgruppe Mobilität und Mobile Informationssysteme (MMS) und das Ministerium für Wirtschaft und Wissenschaft des Landes Sachsen-Anhalt. Anmeldungen sind noch möglich.
Die Alcatel-Lucent Stiftung für Kommunikationsforschung ist eine gemeinnützige Förderstiftung für Wissenschaft insbesondere auf allen Themengebieten einer „Informationsgesellschaft“, neben allen Aspekten der neuen breitbandigen Medien speziell der Mensch-Technik-Interaktion, des E-Government, dem Medien- und Informationsrecht, dem Datenschutz, der Datensicherheit, der Sicherheitskommunikation sowie der Mobilitätskommunikation. Alle mitwirkenden Disziplinen sind angesprochen, von Naturwissenschaft und Technik über die Ökonomie und Sozialwissenschaft bis hin zur Technikphilosophie.
www.stiftungaktuell.de
Ansprechpartner für die Presse:
Prof. Dr.-Ing. Michael A. Herzog
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Forschungsgruppe SPiRIT
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