Montag, 28. Oktober 2019

Warum die deutsche Linke keine ist.


"Linksparteien haben überall stets davon gelebt, dass sie sowohl die Arbeiter als auch die Intellektuellen um sich vereinigen konnten."
Barbara Coudenhove-Kalergi  in Der Standard, Wien,  24. Oktober 2019

Ich frage Sie: Wo sind in der Sozialdemokratie Arbeiter? Und wo Intellektuelle?!
Und ist es in der Partei, die sich ausdrücklich links nennt, besser?

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Das war ja kein Zufall. dass aus dem Zusammentreffen von Intellektuellen und Arbeitern eine politische Linke entstand. Diese Verbindung geschah im Vorfeld der Revolution von 1848, als gebildete Bürgerliche - Rober Owen in England, Pierre Joseph Proudhon in Frankreich und Marx und Engels in Deutschland - Anschluss an die eben entstehende Arbeiterbewegung suchten, um die Umwälzung der sich formierenden kapitalistischen Ordnung zu betreiben. Pläne zu einer sozialen Reform scheiterten an den verschreckten Repräsentanten der bürgerlichen Demokratie, und  es bildete sich das Projekt der proletarischen Weltrevolution aus, das ein Jarhundert lang die politischen Kämpfe der industriellen Welt bestimmte.

Die Weltrevolution wurde verpasst, der Sozialismus ist real geworden in den Wohlfahrtsstaaten des Westens, die Arbeiterbewegung zerlief sich in der Angestelltenzivilisation und ließ sich absorbieren von ihren bürokratischen Blähungen. Die politische Linke hat ihren Grund verloren, und wer unter den Intellektuellen noch radikal sein will, dem bleibt wie vor '48 nur das Gesundbeten. Der Kreis hat sich geschlossen, muss man leider sagen. 





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