Mittwoch, 18. November 2020
Jagd mit Hunden schon in der Steinzeit.
Vor allem den Sandstein. Insgesamt 1400 Paneele hat sie katalogisiert, in die Menschen vor Tausenden von Jahren, in der Jungsteinzeit, kleine und große Bilder geritzt haben. Fast 7000 Figuren sind es, Tiere wie Menschen. Es gibt Bilder von kurvigen Frauen, die etwa 10.000 Jahre alt sind, als die Bewohner hier noch Jäger und Sammler waren.Es gibt Bilder im Alter von etwa 7000 Jahren, die Rinder, Schafe und Ziegen zeigen, zum Beginn der Zeit, als die Menschen hier langsam sesshaft wurden und begannen, eher Vieh zu züchten, statt wilde Tiere zu jagen. Das alles ist nichts Neues, das alles hatte Guagnin schon mal gesehen.
Dazwischen aber, zwischen den kurvigen Damen und dem zahmen Vieh, sah sie etwas, das ungewöhnlich war. Es gab viele dieser Zeichnungen, und sie waren kaum misszuverstehen. Trotzdem musste die Archäologin wieder und wieder hinsehen. Es waren Bilder, auf denen Menschen neben Hunden standen – die Hundeleinen trugen.
Dass es Hunde sind und keine Wölfe, sieht man an ihrem Äußeren: Die Tiere sind mittelgroß, mit spitzen Ohren, kurzen Schnauzen und gerolltem Schwanz. Manche neben einem Menschen, der Pfeil und Bogen in den Händen hält. Andere beißen einer Gazelle ins Bein oder einem Steinbock in den Bauch.
Sie sehen aus wie die heutigen sogenannten Kanaan-Hunde, die noch immer im Mittleren Osten weitverbreitet sind. Ganz offensichtlich, schreibt Maria Guagnin im „Journal of Anthropological Archaeology“, haben Menschen schon vor 8000 bis 9000 Jahren Hunde zur Jagd eingesetzt. Noch bevor sie also Vieh züchteten, zähmten sie Hunde. Sie trainierten sie, führten sie an Leinen herum, ließen sich von ihnen helfen.
Diese Bilder aus Saudi-Arabien sind eine Sensation. Nicht nur sind sie älter als die bisher ältesten gefundenen Darstellungen von Hunden überhaupt – Zeichnungen auf iranischer Keramik mit einem Alter von 8000 Jahren. Sie stellen jetzt auch die ältesten Darstellungen von Hunden an Leinen dar.
Bislang galt ein ägyptisches Wandgemälde mit einem Alter von etwa 5500 Jahren als ältester Nachweis dafür, dass Menschen Hunde nicht nur bei sich geduldet, sondern auch trainiert und zu bestimmten Zwecken eingesetzt haben. Sowohl das Alter als auch die Bedeutung der Zeichnungen müssten aber durch weitere Funde bestätigt werden, schreibt die Archäologin.
Eine Überlegung bei Experten ist, dass die Leine möglicherweise keine echte Leine darstellt, sondern eher symbolisch gemeint ist, so, als sollte sie zeigen: Der Hund gehört zu uns. Aber selbst dann wären die Bilder aus der Wüste Saudi-Arabiens immer noch etwas ganz Besonderes.
Bildquelle: M.Guagnin et al., Journal of Anthropological Archaeology,
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